07-07-2022
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3 min Lesezeit
Drei Missverständnisse über pulsierende Entstaubungsfilter
Wie stellt man Impulssysteme von Entstaubungsanlagen optimal ein? Intuitiv neigen viele Fertigungsunternehmen dazu, die Systeme so stark und so oft wie möglich zu pulsieren. Sie glauben, dass dies die Filter sauberer macht und letztlich ihre Leistung verbessert. Das Gegenteil ist der Fall. Wir listen die drei hartnäckigsten Mythen über die Einstellung von Impulssystemen auf.
Um die drei Missverständnisse über Pulse zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass fast alle Entstaubungsfilter nach dem Prinzip der "Oberflächenfiltration" arbeiten. Das bedeutet, dass die Außenseiten der Filter einen Großteil des Staubs abfangen, so dass sich ein Staubkuchen bildet. Dieser Staubkuchen ist für den Filtrationsprozess unerlässlich, da er als wichtige Filterschicht fungiert.
Irrtum 1: Häufiges Pulsieren verringert die Emissionen von Entstaubungsanlagen
Häufiges Pulsieren erschwert den Aufbau eines Staubkuchens auf der Oberfläche des Filters. Das Fehlen dieser zusätzlichen Filterschicht gibt kleinen Staubpartikeln die Möglichkeit, das Filtermedium zu durchdringen. Wer in einem Labor die Filterleistung einer Entstaubungsanlage misst, sieht dies sehr deutlich. Unmittelbar nach dem Abblasen des Staubkuchens beim Pulsieren zeigen Staubmessgeräte dann eine kleine Emissionsspitze an. Während sich der Staubkuchen dann aufbaut, nimmt die Emission ab.
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Irrtum 2: Häufige und laute Impulse verlangsamen den Sättigungsprozess der Filter
Auch hier ist das häufige Wegblasen des Staubkuchens der Grund, warum diese Aussage nicht zutrifft. Das Wegblasen des Staubkuchens lässt nicht nur viele kleine Staubpartikel durch den Filter passieren, sondern lässt auch einige Staubpartikel tief im Inneren des Filters stecken. Trotz härteren oder sogar häufigeren Pulsierens gelingt es diesen Partikeln nicht mehr, herauszukommen. Die Sättigung des Filters hat dann bereits stattgefunden.
Irrglaube 3: Häufiges und hartes Pulsieren verlängert die Lebensdauer der Filter
Auch dies ist nicht korrekt. Das liegt zum einen an dem bereits erwähnten Problem der Filtersättigung. Sättigung bedeutet, dass der ΔP, also die Druckdifferenz vor und hinter dem Filter, schnell ansteigt und nach dem Pulsieren nicht mehr verschwindet. Es entsteht ein so genannter Stress für das Medium. Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Sättigung zu Rissen oder Lecks in den Filtern führt.
Häufiges und lautes Pulsieren führt auch dazu, dass sich Filter, insbesondere Filtertüten, stark bewegen. Beim Abreinigungsvorgang wird ein Filter gegen den Filterkorb gesaugt und springt beim Pulsieren wieder heraus. Dabei bewegt sich der Filter entlang der Längsfäden des Korbes. Wenn ein Filter häufig und stark gepulst wird, wird er häufig und stark über die Längsfäden gezogen. Dies führt schließlich schnell zu einer Beschädigung der Filter.
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Wirksame Anpassungen und Lösungen
Unsere Spezialisten helfen Ihnen gerne bei der Feinabstimmung des Systems. Wir stimmen Filtertyp, Pulszeit und zu filterndes Produkt aufeinander ab und ermitteln den kritischen Grenzwert für den Differenzdruck eines Filters. Anschließend schalten wir die Entstaubungsanlage ein und messen, wie lange es dauert, bis der kritische Grenzwert erreicht ist.
Auf der Grundlage dieses Tests wird die Anlage so eingestellt, dass das Pulsieren genau vor dem Überschreiten dieser Grenze einsetzt. Dadurch wird die Menge der erforderlichen Pulsung minimiert. Das Ergebnis: längere Filterstandzeiten, weniger Ausfallzeiten durch Umschaltung, Drucklufteinsparungen und geringere Emissionen.
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- verhindert, dass der Druckunterschied zu groß wird;
- können Filtersysteme so einstellen oder verändern, dass die Filter korrekt geladen werden;
- Impulssysteme können so eingestellt werden, dass die Filterstandzeiten verlängert werden.
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